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Energie

Die Blockchain: Infrastruktur für Chinas Energiewende

In China führt IBM derzeit gemeinsam mit einem chinesischen Partner eine Blockchain-basierte Lösung für den Handel mit Emissionsrechten ein. Langfristig könnte daraus die digitale Infrastruktur für Chinas Energiewende entstehen.

19.08.2020

Angesichts der teils massiven Luftverschmutzung und dem enorm hohen Kohlebedarf hat sich China in seinem 13. Fünfjahresplan ambitionierte Energieziele bis 2020 gesetzt. Unter anderem sollen die spezifischen CO2-Emissionen (je BIP-Einheit) von 2015 bis 2020 um 18% sinken. Noch dieses Jahr soll daher ein landesweiter CO2-Emissionshandelsmarkt an den Start gehen. China hat sich also längst seine eigene Energiewende verordnet, auch wenn die CO2-Emissionen des Landes derzeit noch steigen.

IBM und das chinesische Unternehmen Energy Blockchain Labs, das vom Autor des Plans der chinesischen Regierung zur Digitalisierung der Energiewirtschaft geführt wird, wollen diesen Prozess nun mit einem neuen Blockchain-basierten Marktplatz unterstützen. Die Lösung baut auf dem Open Source Blockchain-Projekt Hyperledger Fabric auf und ist im Kern eine SaaS-Plattform, die das Projektmanagement rund um Emissionszertifikate unterstützt. Ziel ist es zunächst, grüne Vermögenswerte zu digitalisieren, um so den stark bürokratisierten Prozess der Zuteilung von Emissionszertifikaten zu vereinfachen – statt derzeit 10-14 Monaten soll der Prozess dann nur noch 3-6 Monate dauern. Die höhere Effizienz soll eine Kostenreduktion im Asset Management von bis zu 30% ermöglichen.

Ein erster Testlauf Ende 2016 verlief positiv, die Beta-Version kommt im Mai, und die erste kommerzielle Version der Plattform soll ebenfalls noch dieses Jahr veröffentlicht werden, wenn Chinas erster nationaler Emissionsmarkt startet. Mittelfristiges Ziel ist es, durch Smart Contracts Sicherheit und Verlässlichkeit in den Emissionshandel zu bringen, Transaktionskosten zu reduzieren und so letztlich die Zielerreichung zu unterstützen. Langfristig könnte eine Blockchain-basierte Infrastruktur für die Energieindustrie entstehen, die neben einem effizienten und vertrauenswürdigen Zertifikatehandel beispielsweise auch den Handel mit Grünstrom ermöglicht.

Gut möglich, so Experten, dass in China in den kommenden Jahren die Standards für ein globales Internet der Energie gesetzt werden.

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